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Purinarmes Rezept für Hunde mit Leishmaniose

Grundlagen: Leishmaniose

In Europa ist der Einzeller Leishmania infatum Verursacher der Leishmaniose beim Hund. Er wird von blutsaugenden Sand- oder Schmetterlingsmücken übertragen. Ausgewachsene Sandmücken sind von April bis November in der Dämmerung und in der Nacht aktiv. Man findet diese Insekten im Mittelmeerraum, in Afrika und im Nahen Osten. Sobald die weiblichen Mücken einen Hund stechen, werden die Leishmanien übertragen. Von der Einstichstelle aus werden zuerst Abwehrzellen der Haut (Makrophagen) und dann die Milz, die Leber und das Knochenmark infiziert. Ob die Infektion lange symptomlos bleibt oder ausbricht ist abhängig von der Reaktion des Immunsystems. Die lange chronische Infektion schädigt auch die Nieren und das Auge. Bei einer Behandlung mit anderen Medikamenten, als Allopurinol ist deswegen eine nierenschonende Diät ratsam.

 Wirkung von Allopurinol

Allopurinol ist ein häufig eingesetztes Medikament gegen Leishmanien. Die Erreger nehmen normalerweise Hypoxanthin (Produkt aus dem Abbau von Bestandteilen der Erbsubtanz (Purin)) auf. Bei einer Therapie nehmen die Leishmanien Allopurinol statt Hypoxanthin auf und vermehren sich weniger.

Im Körper eines Hundes werden Purine zu Harnstoff abgebaut und über die Blase und Niere ausgeschieden. Bei einer Leishmaniose-Therapie verhindert Allopurinol den Abbau von Purinen zu Harnstoff. Der Abbau endet stattdessen bei Xanthin. Bei einer purinreichen Diät unter der Therapie mit Allopurinol wird viel Xanthin über die Blase ausgeschieden, welches dann zu Xanthinkristalle oder -steine führen kann.

Harn-Untersuchung

Aus den oben genannten Grund sollte der Harn von Tieren, die Allopurinol erhalten in regelmäßigen Abständen auf Harnkristalle (Xanthinkristalle) untersucht werden. Es empfehlen sich Kontrolluntersuchungen in Abständen von 3–6 Monaten im weiteren Verlauf, um das Auftreten von Harnkristallen frühzeitig feststellen zu können.

Neben der allgemeinen Beurteilung des Harns sollte auch eine Untersuchung des Harns hinsichtlich eines Proteinverlusts erfolgen, da es im Verlauf der Leishmaniose-Erkrankung auch zu einer Schädigung der Niere kommen kann. Zudem sollte das Harnsediment untersucht werden. Allerdings darf die Probe hierzu nicht länger als 30 Minuten nach der Gewinnung stehen bleiben, da es sonst zu verfälschten Ergebnissen kommen kann.

Blut-Untersuchung

Da es bei einer Leishmaniose wie bereits erwähnt zu einer Schädigung der Nieren kommen kann, sollten die Nierenwerte (immer Harnstoff, Kreatinin, Phosphat) Ihres Hundes in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Die Kontrollabstände sollten individuell mit Ihrem Haustierarzt be-sprochen werden.

Dabei ist die Blutentnahme im nüchternen Zustand vorzunehmen (12 Stunden vor Blutentnahme keine Fütterung; Wasser muss immer zur Verfügung stehen), da andernfalls die Laborwerte durch die Futteraufnahme verfälscht werden.

Purinreiche Futtermittel auf die verzichtet werden sollte sind:

  • Innereien (Milz, Niere, Lunge, Herz…)
  • Hühnerhaut
  • Hefen
  • Fisch (Sardinen oder Sardellen)
  • Hülsenfrüchte und Sojaprodukte
  • Spinat
  • Nüsse
  • Algen

 

Purinärmere Futtermittel, auf deren Basis in Kombination mit einer großen Menge an Kohlenhydraten eine purinarme Ration zusammengestellt werden kann, sind:

  • Muskelfleisch
  • Eier
  • Milch(-produkte)
  • sowie die meisten Obst-/Gemüsesorten

 

Rezeptvorschlag für ausgewachsene Hunde unter einer Leishmaniose-Therapie mit Allopurinol  (Tagesmengen in Gramm):

Körpergewicht (kg)

Muskelfleisch (Rohgewicht)

 

(Süß-) Kartoffeln (gekocht gewogen)

 

Milchprodukte

 

gekochtes Ei, Stück

Gemüse

 

Öle      nmklmlkl   

Vitamin Optimix Struvit & Urat*

2,5

35 - 40

40 - 50

30 - 35

1/Woche

25 - 30

2,5 - 3

1

5

65 - 80

60 - 70

45 - 55

2 /Woche

40 - 50

4 - 5

2

10

95 - 120

110 - 135

75 - 90

1 / Tag

65 - 80

6 - 8

3,5

15

130 - 160

150 - 180

100 - 125

1 / Tag

90 - 110

9 - 11

4,5

20

160 - 195

185 - 230

125 - 155

1 / Tag

110 - 135

11 - 13

5,5

25

190 - 230

220 - 270

150 - 180

1 / Tag

130 - 160

13 - 16

6,5

30

220 - 265

250 - 310

170 - 210

1, 5 / Tag

150 - 180

15 - 18

7,5

35

240 - 300

280 - 350

190 - 240

1,5/ Tag

170 - 210

17 - 21

8,5

40

270 - 330

315 - 380

210 - 260

1, 5 / Tag

185 - 230

18 - 23

9,5

50

320 - 390

370 - 450

250 - 310

2 / Tag

220 - 270

22 - 27

11

60

370 - 450

420 - 520

290 - 350

2 / Tag

250 - 310

25 - 31

12,5

70

410 - 500

480 - 400

320 - 400

2,5 / Tag

280 - 345

28 - 35

14,5

*Ein Messlöffel (gestrichen) entspricht ca. 3,5 g.

Fleisch:

Das Fleisch sollte vorwiegend Muskelfleisch sein, gut geeignet sind hier Rind, Lamm, Huhn, Pute und eventuell Pferd, Ziege und Wild. Im gekochten bzw. gebratenen Zustand ist auch Schweinefleisch geeignet. Es gibt nur geringe Nährstoffverluste durch das Kochen oder Braten. Abwechslung ist auch hier möglich, vorausgesetzt die Produkte und der tägliche Wechsel werden gut vertragen. 

Kohlenhydrate:

Um den Puringehalt der Ration so niedrig wie möglich zu halten, stellen Kohlenhydrate eine unerlässliche zusätzliche Energiequelle dar.

Gut geeignete Kohlenhydrate sind insbesondere Kartoffeln und Süßkartoffeln, da diese sehr kaliumreich sind und helfen, den Harn-pH-Wert in den bei einer Prophylaxe von Xanthinsteinen erforderlichen Bereich von 6,8–7,2 zu verschieben. Sie müssen für eine gute Verwertbarkeit täglich sehr weich gekocht werden (Faustregel 15–20 min. länger als für den Menschen üblich). Abwechslung ist auch hier möglich, vorausgesetzt die Produkte und der tägliche Wechsel werden gut vertragen.

Eine gute Alternative sind verschiedene Flockensorten z. B. Kartoffelflocken. Diese sollten vor der Fütterung in ca. der 4-fachen Menge heißem Wasser eingeweicht werden und abgekühlt werden. Dabei entsprechen 100 g gekochte Kohlenhydrate ca. 25 - 30 g getrockneten Flocken.

Milchprodukte:

Ihr hoher Anteil von hochwertigen Proteinen und der geringe Puringehalt machen Milchprodukte gleichfalls zu einem wertvollen Bestandteil der Ration. Gut geeignet sind z. B. Hüttenkäse, Frischkäse, Speisequark, Joghurt, Magerquark und Buttermilch. Milchprodukte sind hochverdauliche Eiweiße und enthalten teilweise Milchsäurebakterien für die Darmfunktion. Der darin enthaltene Milchzucker (Laktose) kann bei größerer Menge zu Veränderungen der Kotkonsistenz führen. Daher sollte immer individuell getestet werden, wie viel von welchem Milchprodukt vertragen wird. Alternativ können Sie laktosefreie Produkte verwenden.

Eier:

Eier können gekocht, ohne Schale verfüttert werden. Rohes Eiklar kann aufgrund des enthaltenen Avidins zu Biotinmangel führen und die Schale ist sehr kalziumhaltig, deswegen sollten Eier immer gut durchgekocht und ohne Schale bei einer purinarmen Ration verfüttert werden.

Gemüse/Obst:

Obst und Gemüse dienen in der Hundeernährung als Ballaststoffquelle. Zur besseren Verwertbarkeit können diese geraspelt, püriert oder gekocht werden. Auf folgende Sorten muss unbedingt verzichtet werden: Zwiebeln, Knoblauch, Lauchgewächse, Avocado, Trauben und Rosinen.

Für Tiere eine ideale Einstellung des Harn-pH-Wertes eignen sich folgende kaliumreiche Gemüsesorten:

  • Geeignete rohe Sorten: Fenchel, Gurke, Kohlrabi, Möhren, reife Tomaten, Salat
  • Geeignete gekochte Sorten: Blumenkohl, Broccoli, Chinakohl, grüne Bohnen, Kürbis, rote Beete, Sellerie, Spinat

 

Statt frischem Gemüse oder Obst können auch Flocken oder Gemüse aus der Dose gefüttert werden. Für eine geregelte Darmtätigkeit kann bei Verweigerung von Gemüse die Gabe von Zellulosefasern sinnvoll sein, wenn der Kot zu weich ist.

Ergänzungen:

  • Öle: Zur Abdeckung der essentiellen Fettsäuren sind Distel-, Hanf- oder Sonnenblumenöl UND Lachsöl zu empfehlen. Die angegebene Tagesmenge sollte zu ¾ aus einem der pflanzlichen Öle und zu ¼ aus Lachsöl bestehen. Statt Lachsöl aus der Flasche können auch Lachsölkapseln verwendet werden. Alternativ zu den oben genannten einzelnen Ölsorten kann auch das Futtermedicus Optinature Fellglanz BARF Öl (unsere fertige Ölmischung aus 42 % Distelöl, 32 % Leinöl und 26 & Fischöl) in der angegebenen Menge verwendet werden.
  • Vitamin Optimix Struvit & Urat dient der Versorgung mit allen notwendigen Mengen- und Spurenelementen sowie Vitaminen bei einer Kochration. Bitte nicht erhitzen, sondern nur unter die abgekühlte Futterration mischen. Zu Beginn das Mineralfutter in kleinen Portionen über 4-5 Tage langsam steigern.

 

Kauartikel

Es sollten keine getrockneten Kauartikel wie Ochsenziemer, Schweineohren und Pansen angeboten werden. Als Alternative eignen sich Kauwurzeln aus Kaffeeholz oder Heideholz. Für eine bessere Akzeptanz können diese mit gebratenen Speck oder Fleisch in einer Plastiktüte über Nacht im Kühlschrank aromatisiert werden. Hornschuhe vom Rind sind auch eine gute Alternative. Fall es zu vermehrten Blähungen kommt, sollte die Menge reduziert werden.

Wasseraufnahme erhöhen

Um eine regelmäßige Spülung der Blase sicherzustellen, ist es wichtig, die aufgenommene Flüssigkeitsmenge zu erhöhen. Diese sollte 15 ml Wasser pro kg Hund pro Tag sein. Dazu kann man das Futter in suppiger Konsistenz angeboten werden. Zusätzlich kann das Trinkwasser mit 10 ml Thunfischwasser, Sahne, Milch oder Joghurt aromatisiert werden oder 1 TL Leberwurst kann mit 200 ml warmen Wasser püriert werden. Wichtig ist das aromatisierte, dass das Trinkwasser 3x täglich gewechselt wird. Die erhöhte Wasseraufnahme führt zu gesteigertem Harnabsatz.

Wir wünschen Ihnen noch viel Spaß beim Füttern! Sollten Sie Fragen haben oder eine individuelle Veränderung des Rezepts wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! Bitte beachten Sie, dass Fragen per Telefon und E-Mail nach Rücksprache kostenpflichtig sind.

Bildnachweis: Angela Faryes auf Pixabay

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