Im Körper aller Hunde sind ca. 10-15 g Calcium pro kg Körpermasse enthalten. Diese befinden sich zu 95% in den Knochen und sorgen dort zusammen mit Phosphor für die nötige Stabilität. Die restlichen 5% befinden sich im Weichteilgewebe und wirken dort bei der Blutgerinnung, der Nervenleitung und der Muskelkontraktion mit. Bei Störungen im Säuren-Basen-Haushalt kann zur Stabilisierung des pH-Wertes die Calciumausscheidung über die Niere ansteigen.
Hündinnen, die gerade säugen, haben einen stark erhöhten Calciumbedarf. Besonders bei Zwergrassen kann es durch einen Calciummangel in der Laktation zu Krämpfen kommen. Wachsende Welpen sind empfindlich gegen Calciumüber- sowie Unterversorgung. Beides kann zu erheblichen Wachstumsstörungen kommen (Calciumbedarf Welpe). Eine Calciumunterversorgung kommt vor, wenn selbstzubereitete Ration nicht mit calciumreichen Zusätzen ergänzt werden oder Fertigfutter mit calciumenarmen Bestandteilen wie Muskelfleisch, Nudeln, Kartoffeln oder Getreideprodukten stark gestreckt werden. Gerade bei Junghunden und säugenden Hündin wird der Calciumbedarf schnell unterschätzt.
Bei erwachsenen Hunden kann eine hohe Calciumfütterung den pH-Wert im Magen senken und somit die Magentätigkeit beeinflussen.
Neben der Ausscheidung über den Kot wird überschüssiges Calcium auch über die Nieren ausgeschieden und gelangt in die Blase. Bei einer Überversorgung mit Calcium können sich dort Blasensteine/-kristalle z.B. Calciumoxalate bilden.
Die Überversorgung an Calcium kommt z.B. zustande durch die Fütterung von viel Knochen (Richtwert ca. 2-4 g fleischige Knochen pro kg Körpergewicht). Ebenso gibt es Dosen und Fleischpakete, die einen hohen Karkassenanteil beinhalten, sodass es dadurch zu einer Überversorgung kommt. Ein erwachsener Hund mit ca. 12 kg (Calciumbedarf ca. 800 mg am Tag), der eine 400g Dose oder ein 400g Fleischpaket mit z.B. 75 % Hühnchenfleisch und 25% Karkassen frisst, nimmt dadurch ca. 4500-5000 mg Calcium auf, was seinem 6 fachen Calciumbedarfes entspricht.
